Commons Ballade
Ein Gedicht von Vera Schieder
Commons was soll das sein und für was ist das gut?
Frag ich mich
und verlier bei all den Möglichkeiten fast den Mut.
Es kann alles sein
und du kannst alles machen,
denn commoning ist Commons und commoning ist schwer zu fassen.
Da steh ich nun
planlos aber fasziniert,
wie eine neue Welt erscheint es mir.
So völlig frei
fühl ich mich fast schon nicht mehr wohl,
so selbstbestimmt und ohne Zwang
frag ich mich,
was fang ich mit dieser Freiheit jetzt nur an?
Die Schranken im Kopf sind das erste was es zu überwinden gilt,
denk ich mir.
Also gut reiß ich sie eben ein,
ich will es ja da kanns so schwer nicht sein.
Gut das wäre nun geschafft,
ich habe beschlossen frei zu sein,
das erste Hindernis vollbracht.
Doch wohin mit all der Energie, dem Wissensdurst und der Begeisterung,
was pack ich nun als erstes an?
So viel zu viel
interessante Themen,
die nur darauf warten das Menschen ihnen auf den Grund gehen.
Wie das Kind im Süßigkeiten Laden sitz ich hier
und kann mich nicht entscheiden
Menschen die sich begeistert interessieren
Studium,
so habe ich mir dich vorgestellt.
Ein Raum in dem alle auf Augenhöhe diskutieren,
in dem man Wissen teilt
und sich gegenseitig bildet,
in dem man frei ist
und so seinen eigenen Weg findet
ich schlendre herum in der Welt der unbegrenzten Möglichkeiten
finde Themen, Menschen die mich interessieren,
geh ganz darin auf
doch ohne mich selbst dabei zu verlieren.
und es ist Montag und der Alltag drängt sich in die bunte Zauberwelt
und ich merke wie eine nach der anderen Schranke in meinem Kopf zu fällt
Doch warn sie jemals offen?
War ich nur naiv auf eine andere als die reale Welt zu hoffen?
Denn im Alltag muss ich müssen,
um es mal zu was zu bringen,
was was sich sehen lassen kann.
Doch was fang ich jetzt mit dem Geschmack von Freiheit auf meiner Zunge an?
Und so schleicht sich Bitterkeit in all die freudige Begeisterung
und ich will, dass es ganz besonders gut wird
um der schnöden Welt etwas zu beweisen.
Dass es auch anders geht,
dass man sich auch anders bilden kann,
dass Träume Möglichkeiten sind und an die setzt man keine Maßstäbe an.
Dass Bildung keine starren Regeln braucht
und dass müssen müssen Menschen schlaucht.
Doch wie, wie soll das alles gehen?
Wie soll die Theorie in der Praxis aussehen?
Und ich merke das frei sein
doch nicht einfach ist,
dass sich alles nicht durch einen Gedanken ändern lässt,
dass mensch nicht einfach beschließen kann
Jetzt frei zu sein
und ich merke, dass trotzdem
alles noch beim Alten bleibt.
Und doch tut es gut,
dass hier ein Platz zum Träumen ist
wo man Visionen teilt
und in anderen Maßstäben misst
wo neue Dinge Platz haben gelebt zu werden
und Leistungsgedanken langsam in dir sterben.
Und ich weiß,
es braucht Jahrzehnte, Jahrhunderte um das System zu ändern,
doch wir, das hier ist ein Anfang.
Denn Utopien muss man leben
damit sie einen Sinn ergeben
damit sie nicht nur im Traum
sondern auch in der Realität möglich werden.
Man muss sie ausprobieren
und in das Hier und Jetzt integrieren
damit sie wachsen reifen und gedeihen
und so den Menschen als Möglichkeit erscheinen.
Doch die Zeit ist knapp bemessen
in dieser Welt
und der Großteil ist so auf Leistungssteigerung versessen,
dass es sie von allem Anderen fernhält.
Drum komm ich jetzt zum Ende:
Ich habe gelernt,
dass es sich lohnt den Träumen eine Chance zu geben,
so können wir sie gemeinsam Stück für Stück
ein bisschen mehr leben.
das wir für Freiräume
kämpfen müssen,
Auch wenn es aussichtslos erscheint,
ist es doch die Idee, der Traum der bleibt.
Wir sollten nicht aufhören nach anderen Möglichkeiten zu streben
und uns nicht mit dem Hier und Jetzt zufriedengeben.
Und ja
ich habe gelernt, dass es nicht einfach ist,
dass die Person die zählt du bist,
mensch muss sich mit dem Herzen reinhängen,
und dabei trotzdem nicht ausbrennen,
doch was, was wäre die Alternative?
Ist sofort aufgeben für dich eine Zukunftsperspektive?